Corona astrologisch betrachtet: Saturn im Wassermann

Am 22.3. verlässt Saturn den strengen, einschränkenden, Angst verbreitenden und kontrollierenden Steinbock und tritt in den Wassermann ein. Dort bleibt er bis 1. Juli 2020. Danach wechselt er wieder zurück in den Steinbock und wandert dann endgültig ab 17. Dezember 2020 in den Wassermann. Dort bleibt er bis März 2023.

Was also könnte sich von jetzt bis Ende Juni und dann endgültig für zweieinhalb Jahre durch die neue Saturnbewegung verändern?

Saturn als Archetyp für die Überprüfung bisheriger Strukturen erhält durch Wassermann, der archetypisch für Freiheit, Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und für die humanitären Ziele und Errungenschaften demokratischer Gesellschaften steht, einen neuen Auftrag und wirft wesentliche Zukunftsthemen auf:

Wassermann-Thema Freiheit und Selbstbestimmung:

Immer mehr Menschen werden vermutlich – auch wenn die Vernunft ihnen nahelegt, die jetzigen Einschränkungen zu akzeptieren – sich gleichzeitig verstärkt fragen, wie wir verhindern können, dass wir uns auch danach an die eine oder andere Überwachungsmaßnahme gewöhnen. Die Krise lässt uns jetzt die starke Hand einzelner politischer Akteure schätzen und lässt uns akzeptieren, dass neue (die Freiheit einschränkende) Gesetze und Verordnungen im Eilverfahren durchgewunken werden. Aber danach brauchen wir wieder den wachsamen Diskurs.

Wassermann-Thema: Innovation und Erfindungen, Zusammenschluss Gleichgesinnter zu humanitären Zielen:

Saturn in Steinbock sieht die Grenzziehung als Ausweg. Die Nationen schauen sich nun zwar Maßnahmen voneinander ab, aber letztlich finden wir tausende von Stückwerken regionaler Maßnahmen und Lösungsversuche.  Das Wassermann–Prinzip hingegen wird Saturn eine neue Hintergrundfärbung geben und die Welt zu neuen Lösungsversuchen antreiben:

  • Internationale Forschungsvernetzung voranzutreiben, um Gegenmittel zu Covid-19 zu entwickeln…
  • Neue Kommunikationsstrukturen und technologische Kanäle zu nutzen, um sich international auszutauschen (Videokonferenzen statt Staatsbesuche mit dem Flugzeug anreisend)…,
  • Globalisierung nicht als wirtschaftliche Konkurrenzierung der Großmächte, sondern als Chance für solidarisches und humanitäres Zusammenrücken zu verstehen…
  • Ein Mehr an Gerechtigkeit und hierarchischen Ausgleich zu fördern durch geistige Innovation und Reformen von wirtschaftlichen und sozialen Strukturen.

(Werden sich etwa die WählerInnen in Amerika weiterhin einen Präsidenten leisten wollen, der Gesundheitsversorgung nur für die Reichen für richtig hält?)

Was nach meiner persönlichen Meinung nach den Erfahrungen mit Corona zu erwarten ist, ist wachsender Widerstand gegen das neoliberale Dogma vom schlanken Staat. Covid-19 z.B. hat die in den letzten Jahren auch bei uns vorgenommenen Reduzierungen der Intensivbetten auf einen Prüfstein gestellt, der in Zukunft wohl aufmerksamer als bisher beobachtet werden wird. Durchaus möglich, dass das Handeln der Politaktionäre in Zukunft vermehrt nach anderen Maßstäben als nach deren betriebswirtschaftlichen Überlegungen und Argumenten bewertet werden wird.

Mit Saturn als symbolischer Verkörperung von grundlegenden Strukturen und Zukunftszielen sind wir spätestens ab Dezember 2020 alle aufgefordert, seiner nunmehr wassermännischen Betonung gerecht zu werden: Die Basis zu schaffen, für ein neues Miteinander. Geistigen Ideen und humanitären Visionen mehr Raum zu geben als rein materiellen Überlegungen. Fortschritt als gesellschaftlichen Fortschritt zu definieren, der darin besteht, dass das gute Leben für alle Menschen angestrebt und möglich wird.

Und weil das astrologische Wassermann-Prinzip ja auch für kreativen Humor und für Ironie steht, dürfen wir uns durchaus auch über die neuen Technologien freuen, die es möglich machen, uns nicht nur mit der ernsten und bedrohlichen Seite von Corona zu befassen. Humor ist eben, wenn wir trotzdem lachen.

Und als Nachsatz: Diesen Text hab ich gestern verfasst, um ihn heute auf meiner Website einzustellen. Hat mich daher gar nicht verwundert, dass heute der mediale Diskurs zum Thema Freiheitsrechte nach Corona intensiv gestartet wurde. ( siehe auch heutiger Leitartikel des Chefradaktuers in der Kleinen Zeitung   22.3.)